Leasing Marktbericht 2022/2023 – das müssen Sie als Leasingexperte wissen!

Geschrieben von
Matthias Winter

Matthias Winter ist seit 20 Jahren in der Leasingbranche unterwegs, heute ist er Gründer und Geschäftsführer von LeaseHub

24. Mrz 2023

Branchen- und größenunabhängig wird vermutlich jeder Unternehmer wird bestätigen, dass die letzten Jahre nicht einfach für ihr Geschäft Auf der einen Seite stehen Krisen, Pandemien und Kriege, die Sehnsucht nach Sicherheit und Stabilität wachsen lassen. Auf der anderen Seite erfordern Digitalisierung, Nachhaltigkeitsbestreben und verändertes Konsumentenverhalten eine flexible und innovative Strategie. Dazwischen der Unternehmer, hin und her gezogen von beiden Seiten, der Tag für Tag mit neuen Herausforderungen zu kämpfen hat.

Jedes Jahr veröffentlicht das Institut der Deutschen Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Leasing einen umfassenden Marktbericht, beleuchtet Investitionsverhalten, Leasingquoten und gibt einen Ausblick für das kommende Jahr. Wir schlüsseln für Sie die wichtigsten Aspekte auf und zeigen Ihnen, was Sie wissen müssen für Ihr Geschäft!
Den kompletten Marktbericht vom 2. März 2023 finden Sie hier:

Stimmungsbarometer Investitionen in 2022

Geprägt durch die Unsicherheiten aufgrund der Pandemie hatten über die Jahre 2020 und 2021 viele Unternehmen Investitionen stark zurückgehalten. Mit der erhofften Normalisierung des Lebens in 2022 sollten auch die Investitionen wieder steigen. Soweit die Hoffnung, denn mit dem Krieg in der Ukraine hätte vermutlich keiner gerechnet und die exzellenten Investitionsperspektiven drehten sich um 180 Grad. Die Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft im Sommer 2022 zeigte eine erste Schätzung über den Einfluss des Krieges auf die wirtschaftliche Lage Deutschlands: Digitalisierung und Dekarbonisierung sind klare Investitions-Beschleuniger und auf lange Sicht unumgänglich. Steigende Kosten, Herausforderungen mit Lieferketten und anhaltende wirtschaftliche Unsicherheiten dämpfen die Investitionseuphorie jedoch immens.

Dieser Effekt wird durch den Krieg nochmal deutlich verstärkt und führt dazu, dass die preisbereinigten Bruttoanlageinvestitionen 2022 nur 0,4% über dem Vorjahresniveau lagen. Schaut man sich die einzelnen Bereiche an, zeigt sich, dass Ausrüstungsinvestitionen preisbereinigt zwar im letzten Jahr um 3,3% gestiegen sind, jedoch noch immer nicht wie erhofft das Vorkrisenniveau von 2019 erreicht hat.

Nominal dagegen liegt der Wert knapp 12 Milliarden Euro über dem Wert von 2019, zurückzuführen auf die hohen Preissteigerungen in den vergangenen Monaten.

Vor allem den klein- und mittelständischen Unternehmen hat die Pandemie gezeigt, dass sie in Sachen Digitalisierung und Software ordentlich nachrüsten müssen. Dies ist vermutlich auch der Grund dafür, dass Sonstige Anlageninvestitionen (Forschungs- und Software-Investitionen) weniger stark gelitten und 2022 fast das Vorkrisenniveau von 2019 erreicht haben.

Die Pandemie traf Bauinvestitionen von Unternehmen mit einem harten Schlag, von dem sie sich seither kaum erholt haben. Nach einem Jahr der Stagnation in 2021 war 2022 sogar ein noch stärkerer Rückgang zu verzeichnen. Grund dafür sind, kaum überraschend, schwerwiegende Materialprobleme, Fachkräftemangel und daraus resultierende steigende Baupreise. Wachsende Finanzierungskosten befeuern den Rückgang nochmal mehr und stellen eine immense Herausforderung für Unternehmen aller Größen dar.

120 Milliarden Euro beträgt die geschätzte Höhe der Ausfälle bei Investitionen, laut des Bundesverbands Deutsche Leasing. Dies spiegelt zum einen die konjunkturelle Lage und Einschätzung von Unternehmen auf kurz- und mittelfristiger Sicht. Langfristig gesehen, verdeutlicht dies jedoch den immensen Investitionsbedarf in den kommenden Jahren, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben, insbesondere dann, wenn Investitionen zwingend nötig sind.

Was bedeutet das für die Leasingbranche?

Nach wie vor ist das Mobilien-Leasing der bedeutendste Zweig in Sachen Leasing, mit einem Volumen in der Höhe von knapp 60 Milliarden Euro. Von 2021 zu 2022 betrug das Wachstum 0,9%, was zwar vergleichsweise wenig Dynamik widerspiegelt, jedoch nichts an dem Spitzenplatz ändert. Das Immobilien-Leasing wuchs zwar um 32,3%, macht jedoch nur ein Volumen von 1,07 Milliarden Euro aus (2021: 0.81 Milliarden Euro).

Neben dem Leasing nutzen viele Unternehmen die Option des Mietkaufs, die immer beliebter wird, wie die statistische Auswertung zeigt. Während das Leasinggeschäft im Vorjahresvergleich nur um 1,4% gewachsen ist, zeigt das Mietkaufgeschäft deutlich mehr Dynamik mit einem Anstieg von 19,3% auf 11,16 Milliarden Euro. Beim Mietkauf geht das Objekt automatisch nach Vertragsablauf in das Eigentum des Kunden über und stellt dabei eine Kombination aus Leasing und Kreditkauf dar. Da letzteres aufgrund von steigenden Finanzierungskosten für viele Unternehmen unvorteilhaft geworden ist, steigen viele auf Mietkauf um, die vorher Investitionen über klassischen Kreditkauf finanziert haben. Dazu kommt, dass Mietkauf Unternehmer zum rechtlichen Eigentümer macht. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Unternehmen Förderungen in Anspruch nehmen wollen. Zusammengerechnet wuchs Leasing und Mietkauf im Jahr 2022 zusammen um 3,8% von 69,59 Milliarden auf 72,21 Milliarden Euro.

Diese Objektgruppen sind Spitzenreiter

Nach wie vor belegt das PKW-Leasing mit 45,17 Milliarden Euro Volumen den Spitzenplatz bei den Objektgruppen im Jahr 2022. Insgesamt sind die Neuzulassungen im Jahr 2022 um 1,1% gestiegen auf 2,65 Millionen PKWs. Der Anteil an neu zugelassenen PKW, die über Leasing und Mietkauf finanziert wurden, ging 2022 dagegen leicht zurück von 48,8% im Jahr 2021 auf 45,6%. Dies ist vermutlich zurückzuführen auf den Anstieg der Neuzulassungen, während die Anzahl an Leasing- und Mietkaufverträgen absolut gesehen unverändert geblieben ist. Interessant ist, dass der durchschnittliche Anschaffungswert einen signifikanten Anstieg zu verzeichnen hat, und zwar um 13,2% auf 42.790 Euro. Ein Grund dafür sind definitiv die rasanten Preisanstiege, die Strategie der PKW-Hersteller mit dem Fokus auf höherpreisige Objekte sowie das Begrenzen von Rabattaktionen zeigen jedoch auch spürbare Auswirkungen.

Erst weit abgeschlagen hinter PKWs folgen Produktionsmaschinen (17,95 Milliarden Euro) und IT- und Software-Anwendungen (3,01 Milliarden Euro).

Beim Vergleich der Objektgruppen springen jedoch die Wachstumsraten ins Auge. Während das PKW-Leasing nur um 1,9% wuchs im Vorjahresvergleich, verzeichnen Produktionsmaschinen und IT, Software & Cloud-Anwendungen einen Zuwachs von 7% bzw. 14%. Noch spannender ist allerdings das Wachstum bei Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeugen (30,5 %) sowie Fährräder und E-Roller (31,7%), auch wenn der Marktanteil bei beiden Gruppen noch sehr gering ist (1,1 bzw. 1,86 Milliarden Euro).

Ausblick 2023: Was kommt auf Sie zu?

Klar ist, die Leasingbranche wird beeinflusst von einem Zusammenspiel an Faktoren, sei es gesamtwirtschaftliche Lage, Materialengpässe, Preissteigerungen und Energieversorgung. Auch wenn der Ausblick derzeit etwas positiver aussieht als vor gut 6 Monaten stehen Unternehmer vor vielen Unsicherheiten. Auf der anderen Seite dagegen sind Investitionen nötig, gerade in Zeiten, in denen der Innovationsdruck immer stärker wird.

Dementsprechend sagt der IW-Verband laut einer Umfrage Ende des Jahres 2022 übergeordnet ein relativ konstant bleibendes Investitionsklima bei Unternehmen hervor. Je nach Branche zeichnen sich jedoch deutlich Gewinner und Verlierer ab. Besonders von einem kühleren Investitionsklima betroffen sind dabei vor allem Eisen-, Stahl- und Metallindustrie aber auch Chemie- und Pharmaindustrie. Denn diese beiden Sektoren leiden überdurchschnittlich unter hohen Energiepreisen und Lieferengpässe, Herausforderungen, die leider auch in diesem Jahr bestehen bleiben. Diese Faktoren haben gleichzeitig auch starke Auswirkungen auf den Bau- und Immobiliensektor, wo die Umfrage auch auf eher rückgängige Investitionen hindeutet.

Setzen Sie auf die richtigen Sektoren!

Der Ausblick 2023 ist aber nicht nur rabenschwarz. Vor allem befragte Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor, Maschinen- und Anlagebau, Luft- und Raumfahrt und Schiffsbau/Meerestechnik sind deutlich positiver gestimmt, was Investitionen angeht. Das deutet auf eine Fortsetzung des starken Wachstumstrends der oben genannten Objektgruppen hin und zeigt, dass hier durchaus einiges an Potential besteht.

Ein weiterer wichtiger Sektor ist der ganze Bereich rund um Sicherheit, vor allem in Sachen IT und Cybersecurity. Hier soll vor allem aus staatlicher Hand viel investiert werden, denn es gilt, sich zukunftsorientiert und digital aufzustellen!

Werden Sie zum Branchenexperte

Für Sie als Leasingmakler und Leasinggesellschaft ist es essenziell zu wissen, wo in der Branche gerade die Musik spielt und in welchem Bereich Unternehmen investieren. Nur so können Sie Ihre Kunden richtig beraten und Ihnen ein passendes Angebot vermitteln. Möglicherweise bietet es Ihnen auch Spielraum, Ihr Objektportfolio zu erweitern und nach dem Investitionsklima auszurichten. Denn nur, wer sich am Markt und dem Kunden orientiert, wird auch langfristig erfolgreich sein.

Dazu gehört auch das Thema Digitalisierung und Automatisierung Ihrer internen Prozesse. Unsere All-in-One Lösung LeaseHub unterstützt Sie dabei, nicht nur deutlich professioneller und effizienter zu arbeiten, sondern hilft Ihnen auch die Zufriedenheit Ihrer Kunden signifikant zu steigern. Sie wollen selber Hand anlegen und LeaseHub kostenfrei und unverbindlich testen? Dann registrieren Sie sich über unsere Website für einen Testaccount!

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Foto von Markus Winkler auf Unsplash

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