Gerade in Zeiten von Digitalisierung und wechselnden Marktstrukturen müssen Unternehmen investieren, um auch langfristig erfolgreich zu sein. Eigenkapital bindet allerdings einen großen Teil der Liquidität und ist nicht immer ausreichend verfügbar. Auch ein Kredit ist oft nicht das geeignete Mittel, denn die Laufzeiten sind oft sehr lang und eher inflexibel. Moderne Arten der Fremdfinanzierung sind das Leasing und das Factoring und stellen beliebte Alternativen dar. Leasing kennt so gut wie jeder, aus dem geschäftlichen aber auch aus dem privaten Bereich. Viele Leasingunternehmen bieten auch Factoring an, denn das Geschäftsfeld kann sehr attraktiv sein. Wie auch Sie davon profitieren können als Leasingmakler und Leasinggesellschaft und Ihren Kunden ein breiteres Spektrum an Finanzierungslösungen anbieten können, verraten wir Ihnen hier.
Factoring – so funktioniert es!
Kurz und knapp: Beim Factoring verkaufen Unternehmen offene Forderungen aus Lieferung und Leistung an Sie und steigern damit die Liquidität ihres Unternehmens. Dies bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich für das verkaufende Unternehmen. Neben der gesteigerten Liquidität steht der Schutz vor Zahlungsausfall und Zahlungsverzug, sowie die Verbesserung der Bilanz und eine erhöhte Eigenkapitalquote im Vordergrund.
Wie läuft Factoring ab?
Warum Sie offene Forderungen kaufen sollten und wie auch Sie davon profitieren? Im Vordergrund steht das Anbieten eines breiteren Finanzierungsspektrums für Ihre Kunden. So können Sie neben dem Leasing von Objekten auch bei Forderungen aus Lieferung und Leistung unterstützen. An dieser Stelle spielt es natürlich eine Rolle, ob Sie Leasingmakler oder Leasinggesellschaft sind. Als Leasingmakler sind Sie an dieser Stelle der Vermittler, statt eines Objekts vermitteln Sie aber einen Betrag an Forderungen. Die kooperierende Leasinggesellschaft muss diesen Aufwand refinanzieren und arbeitet dabei mit speziellen Banken zusammen.
Als Factoringunternehmen kaufen Sie wie schon erwähnt die Forderungen aus Lieferungen und Leistung Ihrer Kunden auf und begleichen Sie damit, in der Regel bis auf einen vereinbarten Einbehalt. Je nach Vereinbarung beträgt die unmittelbare Auszahlungsquote 80 – 95%. Der verbleibende Einbehalt wird ausgezahlt sobald, die verkauften Forderungen beglichen wurden.
Echtes vs. Unechtes Factoring
Beim echten Factoring kauft das Factoring-Unternehmen dem Unternehmen nicht nur die Forderungen ab, sondern übernimmt auch das volle Ausfallrisiko. Das bedeutet, dass das Factoring-Unternehmen das Risiko trägt, falls die Rechnungen nicht beglichen werden können. Zudem ist das Factoring in diesem Fall vom Kunden des Unternehmens nicht erkennbar, da das Factoring-Unternehmen das Inkasso und Mahnwesen in eigenem Namen durchführt. Das Unternehmen erhält somit sofort das Geld und kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
Beim unechten Factoring hingegen behält das Unternehmen das Ausfallrisiko und das Factoring-Unternehmen übernimmt lediglich das Debitorenmanagement. Das heißt, das Factoring-Unternehmen überwacht die Zahlungseingänge und übernimmt das Mahnwesen, jedoch nur in Absprache mit dem Unternehmen. Auch der Kunde des Unternehmens erfährt in diesem Fall von der Inanspruchnahme des Factoring-Unternehmens, da das Unternehmen weiterhin selbstständig das Mahnwesen betreibt.
Wie profitieren Sie von Factoring?
Wie Ihr Kunde profitiert, ist klar, aber was gewinnen Sie dadurch? In der Regel liegt der Preis für die Forderungen unter deren Nennwert. Diese Differenz wird als „Factoringgebühr“ bezeichnet und stellt die Haupteinnahmequelle des Factoringunternehmens dar.
Die Höhe der Factoringgebühr hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise die Höhe des Forderungsbetrags, der Bonität des Schuldners, der Laufzeit der Forderung und dem Risiko von Zahlungsausfällen. Je höher das Risiko ist, dass der Schuldner die Forderung nicht begleicht, desto höher ist in der Regel die Factoringgebühr. In der Regel beträgt diese zwischen 0,1 bis 4 % der finanzierten Summe.
Ähnlich wie bei einem Darlehen können Factoringunternehmen auch Zinsen für finanzierte Beträge erheben für den Zeitraum, bis die offenen Forderungen beglichen wurden. Dies ist jedoch Vereinbarungssachen zwischen Ihnen und dem Kunden.
Factoring: Diese regulatorischen Vorschriften müssen Sie beachten!
In Deutschland unterliegen Factoringunternehmen der Regulierung und Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die BaFin ist die zuständige Finanzaufsichtsbehörde in Deutschland und ist für die Regulierung und Überwachung von Factoringunternehmen sowie anderen Finanzinstituten zuständig.
Leasing- wie Factoringunternehmen in Deutschland müssen eine Lizenz von der BaFin erhalten, um ihre Geschäftstätigkeit ausüben zu können. Die BaFin legt auch bestimmte Kapitalanforderungen fest, um sicherzustellen, dass Factoringunternehmen über ausreichendes Eigenkapital verfügen, um finanzielle Risiken zu bewältigen. Das wichtigste Kriterium für die Erteilung einer Lizenz für Finanzierungsleasing und Factoring ist, dass Sie eine ausreichend große Deckung an Kapital nachweisen können. Je nach Geschäftsausrichtung sind zwischen 25.000 € und 50.000 € Minimum. Auch hier gelten außerdem bestimmte Berichtspflichten gegenüber der BaFin die erfüllt werden müssen, um die Geschäftstätigkeit so transparent wie möglich zu gestalten.
Erweitern Sie Ihr Angebotsportfolio
Gerade in Zeiten in denen ein hoher Cashflow und Sicherheit für Unternehmen so wichtig sind, kann das Anbieten von Factoring Ihr Portfolio sehr gut ergänzen, ohne dass Sie einen großen Mehraufwand haben. Es kann sich lohnen, zu prüfen, ob auch Sie die Voraussetzungen dafür erfüllen entweder selber Factoring-Leistungen zu anzubieten, oder als Vermittler in diesem Bereich zu agieren.
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